Es ist vieles passiert in den letzten Wochen.
Ich habe mich verliebt, in meinen Trommellehrer, der mich in Abene unterrichtet hat.
Er spielt auch Gitarre und wir haben zusammen gesungen, afrikanische Lieder.
Musik hat etwas Magisches, es hat zwischen uns geknistert und gefunkt.
Und ich habe etwas getan, was ich niemals für möglich gehalten hätte, ich habe ihn nach nur vier Wochen geheiratet. Es war eine traditionelle Mandinka-Hochzeit, mit vielen Kolanüssen.
Zwei Wochen nach der Hochzeit bin ich zurück nach Gambia, um mein kleines Apartment dort aufzulösen und mit all meinen Sachen nach Ziguinchor in Senegal zu ziehen. Denn mein Mann lebt dort.
Gottseidank hatte ich nicht allzu viel in meiner Wohnung in Gambia. Ein bisschen Geschirr, ein Gaskocher, ein Kühlschrank, ein Bett, vier Stühle, zwei Sessel, ein paar Tische (ein Esstisch und ein paar kleinere Beistelltische, mein Fahrrad und meine Kleidung…
Das war alles schnell gepackt.
Am Tag meines Umzuges wartete ich auf den Kleinbus aus Ziguinchor.
Er kam erst um 16 Uhr! Ich hatte ausdrücklich gesagt, die sollen ganz früh morgens losfahren, damit ich nicht im Dunkeln nach Ziguinchor fahren muss, die Straße dorthin ist mit hunderten von Schlaglöchern versehen. Es ist wirklich die schlimmste Straße, die ich jemals gefahren bin und ich bin sehr viel gefahren, in vielen Ländern.
Okay, ich dachte, es ist ja nicht viel, kann ja nicht lange dauern, bis alles im Auto ist.


Denkste! Es war ein Bus mit Sitzbänken und diese dürfen nicht beladen werden, verbietet die Polizei. Somit war nicht viel Platz im Bus und die beiden Männer spielten quasi Tetris. Das meiste kam auf Dach.
Bis alles verpackt war, war es 19 Uhr und da geht bereits die Sonne unter.
Ich stieg in mein Auto, gemeinsam mit Aladji, der Fahrer stieg in seinen Bus und wir machten uns auf den Weg.


Die Fahrt war furchtbar, es ist wirklich nicht schön, diese Strecke im Dunklen zu fahren.
Aber um kurz nach Mitternacht waren wir in Ziguinchor. Und alle waren da, um zu helfen, die beiden Autos zu entladen. Nachbarn, Freunde, Familie… sie alle sind wach geblieben, bis ich komme.
Sogar mein Bett haben sie noch aufgebaut.
Ich habe nun ein neues Zuhause. Ein Familiencompound in Ziguinchor mit Ehemann, zwei weiteren Ehefrauen, fünf Kindern im Alter von 3-19 Jahren, zwei Neffen und mit Schafen, Hühnern, Tauben und einem Hund. Bis Ende Mai werde ich noch hier bleiben und ich freue mich auf diese Zeit.

Und so sieht mein Zimmer aus. Während ich in Gambia war um den Umzug vorzubereiten, wurde der Fußboden gefließt und die Wände wurden schön verputzt und neu gestrichen. Demnächst kommt noch ein Stoffhimmel unter die Decke, damit das Wellblechdach verdeckt wird.
Und ich hoffe, ich finde ein paar schöne Bilder für die Wände.