Mir war nach einem Ausflug zum Ende des Ramadans. In Ziguinchor war es mir zu hektisch. Ich hab ja schon so meine Schwierigkeiten mit den Weihnachtsvorbereitungen und Einkäufen bei uns in Deutschland aber die Vorbereitungen für Korité sind noch sehr viel extremer.
Ich hatte mir Mlomp ausgesucht, ein kleiner Ort bei Oussouye auf dem Weg nach Cap Skirring, etwa 45 Minuten mit dem Auto. Es gibt dort ein kleines Djoola-Museum. Mein tschechischer Bekannter Václav begleitet mich.
Das Museum ist wirklich winzig, es besteht aus einer kleinen runden Lehmhütte.

Innendrin ein paar Exponate über das traditionelle Leben der Djoola. Die Beschreibungen sind alle auf französisch, ich versuche sie zu lesen aber ich verstehe nichts, so weit reichen meine Französisch-Kenntnisse nicht. Schade.

Wir haben Hunger aber das Restaurant an der Straße auf dem Weg hierher hatte geschlossen. Ein paar Schritte vom Museum entfernt gibt es einen Stand, wo Schuhe und Töpfe verkauft werden. Ich frage nach, ob es hier ein Restaurant gibt. Ja, gibt es und einer der Männer setzt sich zu uns ins Auto um uns hinzuführen. Nach wenigen hundert Metern stehen wir vor einem kleinen Haus, an dem ein Schild hängt: Restaurant chez Kapinta et Mado. Wir treten ein.
Wir werden sehr freundlich begrüßt und ja, es gibt was zu essen. Auf meine Frage, was es gibt (dafür reichen meine mickrigen Französischkenntnisse), bekomme ich zur Antwort: Poulet Yassa. Yassa ist ein Gericht mit vielen Zwiebeln und Poulet ist Hühnchen. Jepp, das nehmen wir!
Wir nehmen Platz im Garten, es ist ein großer Garten, wild und verwunschen. Unter großen Mangobäumen stehen zwei Tische, an einem sitzt eine Familie mit zwei Kindern. Sie kommen aus Bonn, leben aber für 3-4 Jahre in Dakar, die Frau arbeitet für die Deutsche Botschaft. Und jetzt machen sie Urlaub in der Casamance.

Die Vorspeise ist eine Art Salatplatte, mit geraspelter grüner Papaya, irgendeinem Meeresgemüse, gekochten Kartoffelscheiben und Tomaten. Es ist sehr, sehr lecker!

Der Hauptgang, das Hühnchen-Yassa, ist ebenfalls sehr lecker!

Nach dem Essen bleiben wir noch sehr lange dort sitzen, es ist einfach schön und gemütlich. Wir bekommen noch leckere Mandarinen aus dem Garten und hausgemachten Palmwein.

Wir erfahren, dass Kapinta das Wort für Schreiner ist, abgeleitet von dem englischen Wort Carpenter. Und Mado ist der Name seiner Frau.
Und nach dem zweiten Glas Palmwein holt Kapinta seine Djoola-Gitarre und spielt etwas für uns.
Der Abschied fällt mir schwer, ich werde bestimmt noch mal hierher zurückkehren.
