In genau 21 Tagen geht es wieder los.
Nicht in den Urlaub. Nicht auf eine Bühne. Nicht auf eine touristische Reise.
Ich fliege zurück in die Casamance, diesmal an die Küste, nach Abene — ein Ort, den ich letztes Jahr lieben gelernt habe und an dem ich einige Wochen verbracht habe.
Dieses Mal wartet ein kleines Häuschen auf mich, es wird gerade gebaut. Und ich hoffe, dass es rechtzeitig fertig wird. Mein eigenes Zuhause, mitten in meinem anderen Leben.

Ich freue mich darauf, wenn ich das erste Mal die Tür aufschließen und die Zimmer betreten werde. Ich freue mich auf das Licht, auf die Sonnenstrahlen, die durch die Türen fallen, die vielen Bäume und die hunderte zwitschernde Vögel.
Ich freue mich auf die kleinen Räume, die ich gestalten werde, und auf den Alltag, der mich erwartet. Im Juli/August habe ich bereits etliche Dinge per Container nach Afrika geschickt: ein neues Bett, Lattenrost und Matraze, Stühle, Tische, Garderoben, Küchenzubehör, Sonnenmilch und Mückenschutzmittel und andere Drogerieartikel für 6 Monate und zwei Gitarren. Eine für mich und eine für meinen Mann.
Seit über fünf Monaten habe ich meinen Mann nun nicht mehr gesehen. Fünf Monate!Das klingt nach einer langen Zeit, und das ist es auch.
Aber jeder Tag ohne ihn hat mir bewusst gemacht, dass wir dennoch miteinander verbunden sind, auch wenn uns mehr als 6000 km voneinander trennen.
Ich freue mich auf alles, was mich in Abene erwarten wird
Musik: Kora üben, neue westafrikanische Lieder lernen, trommeln, verschiedene Rhythmen spüren.
Strand und Natur: Tägliche Spaziergänge am Meer, der Wind, das Licht, die Geräusche der Casamance.
Marktleben: Obst, Gemüse, frischer Fisch, die Düfte der Gewürze, bunt gebatikte Kleider, Menschen, die lachen und handeln.
Freunde und Bekannte: Wiedersehen, Gespräche, gemeinsames Kochen, Musikabende.
Meine Koffer sind bereits halb gepackt: Technik für Fotos und Videos, Laptop, Mikrofone, Powerbanks, Solarpanels, Geschenke für die Menschen, die mir am Herzen liegen, etwa 30 Lesebrillen in verschiedenen Stärken zum Verschenken und ein bisschen Kleidung. Vieles ist schon von letztem Mal vor Ort.
Es fühlt sich an wie ein Comeback in ein Leben, das ich teilweise schon kenne, und gleichzeitig wie ein neues Kapitel. Ich weiß, dass ich viel lernen werde, nicht nur musikalisch, sondern über Menschen, Orte und über mich selbst.
Ich nehme euch wieder mit. Ich zeige euch, wie es ist, wieder in ein Leben einzutauchen, das man liebt. Ohne Filter, ohne Kitsch – nur echt, aus der Perspektive einer, die mittendrin lebt und gespannt ist, was kommt.