Seit Dienstag bin ich wieder in Abéné, ganz im Norden der Casamance oder knapp unterhalb der Grenze zu Gambia. Zum Einen, weil ich die Hitze in Ziguinchor nicht mehr ertragen habe, wir hatten dort seit über vier Wochen Temperaturen zwischen 38 und 41 Grad, mein Zimmer dort glich einem Backofen. Zum Anderen aber auch, weil ich dringend an meinem Musikprogramm arbeiten muss. In 3 1/2 Wochen fliege ich zurück und so wie es ausschaut, habe ich vielleicht am 30.5. mein erstes Konzert mit westafrikanischen Liedern.
Ich habe eine Menge Lieder mit der wunderbaren Adama Cissokho gelernt aber ich muss sie arrangieren. Manche der Lieder haben nur eine Strophe und werden schnell langweilig, ich bin ja weder Chor noch Orchester, sondern stehe alleine mit meiner Ukulele oder Gitarre auf der Bühne.

Meine tschechische Bekannte Monika hat mir auf ihrem Grundstück Unterschlupf gewährt, hier war ich ja bereits im Januar zum Trommeln, Tanzen, Balafon- und Koraspielen. Hier gibt es viel Platz und vor allem eins: Ruhe. Denn die brauche ich, um mich musikalisch-kreativ auszutoben.


Am Mittwoch bin ich mit Fieber aufgewacht. Na klasse, dachte ich mir, das fängt ja gut an. Wahrscheinlich irgendein Darminfekt, denn ich kam vom Klo nicht runter. Und so habe ich den Tag abwechselnd in meiner Hängematte und meinem Bett verbracht.
Am Abend ging es mir trotz 38,2 Grad Fieber so gut, dass ich ein paar Lieder arrangiert habe. Noch nicht die finale Fassung aber der Anfang ist gemacht.
Am nächsten Morgen war zumindestens das Fieber wieder runter. Ich nutzte den Vormittag zum spielen und üben. Erst auf der Ukulele, dann auf der Kora, dachte ich…
Aber eine der Stimmmechaniken ließ sich nicht mehr nach oben bewegen. Ausgerechnet die B-Saite auf der linken Seite. Die brauche ich in jedem Lied!
Was tun? Ich beschloss, aus der Not eine Tugend zu machen und zum Strand zu gehen. Der Weg zum Strand führt am Haus meines Kora-Lehrers Modou Konté vorbei. Und er war gerade draußen. Was ein Glück! Ich fragte ihn, ob er vielleicht eine Ersatzmechanik hätte… Ja! Hat er!
Und so änderte ich schnell meinen Plan, holte die Kora und lief zurück.
Doch bevor Modou meine Kora reparierte, gab es erst mal was zu Essen, Modou hatte nämlich gekocht.
Anschließend haben wir gejamt, mit Kora und Gitarre und viel Gesang, ich kann ja nun einige der typischen westafrikanischen Mandinka-Songs. Und dann gab es noch ein kleines Privatkonzert für uns, er hat zur Zeit nämlich noch einen Gast aus Frankreich bei sich.















